Über Schlafapnoe
Obstruktive Schlafapnoe (kurz OSA) ist eine häufige Schlafstörung, die durch wiederholte Atemaussetzer im Schlaf gekennzeichnet ist. Etwa 4 % bis 7 % der Bevölkerung in Österreich leiden unter obstruktiver Schlafapnoe.
Was ist obstruktive Schlafapnoe?
Wiederholte Atemaussetzer im Schlaf, auch Apnoen genannt, werden durch Erschlaffung der Rachenmuskulatur verursacht. Es kommt zu einem Verschluss (= Obstruktion) der oberen Atemwege, was verhindert, dass Luft in die Lunge gelangt.
Diese Atemstillstände werden durch eine Weckreaktion beendet, die der Betroffene jedoch nicht merkt. Dabei öffnen sich die oberen Atemwege wieder, was oft mit lautem Schnarchen einhergeht. Die wiederholten Weckreaktionen wiederum zerstören die Schlafstruktur, der Schlaf ist nicht mehr erholsam. Atemstillstände können hunderte Male pro Nacht auftreten.
- Verlegte obere Atemwege
Während des Schlafes wird die Atmung blockiert. Atemaussetzer sind die Folge.
- Offene obere Atemwege
Bei freien und geöffneten oberen Atemwegen kann die Luft ungehindert in die Lungen strömen und wieder abfließen.
- 350000 Personen
in Österreich
- 59 %
Männer zwischen 20 - 81 Jahren
- 33 %
Frauen zwischen 20 - 81 Jahren
- 80 %
der "Schnarcher" sind nicht diagnostiziert
Anzeichen von Schlafapnoe
Männer, Frauen, aber auch Kinder können von der obstruktiven Schlafapnoe betroffen sein. Symptome, die auf eine Erkrankung schließen lassen, sind leicht zu erkennen.
- Schnarchen
Ein deutliches Anzeichen für OSA ist lautes und unregelmäßiges Schnarchen, teilweise auch in Verbindung mit Keuchen oder Luftschnappen.
- Gerädert nach ruhelosem Schlaf
Ist die Atmung durch Schlafapnoe gestört, finden Betroffene keinen tiefen, erholsamen Schlaf und fühlen sich am Morgen unausgeschlafen und wie „gerädert“.
- Tagesmüdigkeit
Betroffene werden vor allem bei monotonen Tätigkeiten von Tagesmüdigkeit und Schlafattacken heimgesucht, bis hin zum Sekundenschlaf.
- Beobachtbare Atemstillstände
Der Schweregrad der Schlafapnoe wird u.a. über die Anzahl und Dauer der gesamten Atemaussetzer während der Nacht definiert.
- Konzentrationsschwäche
Betroffenen fehlen Kraft und Nerven für den Tag. Es fällt ihnen schwer sich zu konzentrieren, sie lassen sich leicht ablenken und neigen öfters zur Vergesslichkeit.
- Persönlichkeitsstörungen
Wer über lange Zeit nicht ausreichend schläft, kann langfristig als reizbar oder nervös wahrgenommen werden, sich melancholisch oder antriebslos fühlen.
Folgeerkrankungen
Was, wenn Schlafapnoe nicht behandelt wird?
Die Schlafapnoe bedeutet eine enorme Belastung vor allem für Organe mit hohem Sauerstoffbedarf wie z.B. das Herz und Gehirn. Klinische Studien zeigen, dass OSA mit einer Vielzahl von Krankheiten wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen in Verbindung gebracht wird. 60 –70% der Herzinsuffizienz Patienten und 83 % der Bluthochdruckpatienten leiden unter unbehandelter Schlafapnoe.
Schlafapnoe führt zu Erschöpfung und Tagesmüdigkeit und in weiterer Folge zu einem erhöhten Risiko für Sekundenschlaf und Verkehrsunfälle. Eine effiziente Schlafapnoe-Therapie verringert die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Folgeerkrankungen.
- Bluthochdruck
höheres Risiko einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck)
- Herz-Kreislauf
höheres Risiko für Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfälle
- Typ 2 Diabetes
höheres Risiko einer Insulin-Resistenz, die zu Typ-2-Diabetes führen kann
- Depressionen
verschlechterte Stimmungslage durch unzureichenden Schlaf
- Tagesmüdigkeit
morgens unausgeschlafen und tagsüber vermehrt Schlafattacken
- 10 Jahre
verkürzte Lebenserwartung
- 7 Mal
höheres Verkehrsunfall-Risiko
Diagnose
Screening daheim oder eine Nacht im Schlaflabor
Nach einem ausführlichen Gespräch und einer Erhebung der Verdachtsmomente mit Ihrem Lungenfacharzt wird entweder ein Polygraphie (Screening) oder eine Polysomnographie durchgeführt. Beide Untersuchungen erfolgen während der Nacht und sind vollkommen schmerzfrei.
Bei der Polygraphie handelt es sich um eine Voruntersuchung, die zu Hause durchgeführt werden kann. Hierbei werden Atemfluss, Atemanstrengungen (Bewegungen von Bauch und Brust), Sauerstoffsättigung des Blutes, Körperlage, Puls und Schnarchgeräusche aufgezeichnet. Bei der Polysomnographie im Schlaflabor werden zusätzlich Hirnströme, Augen- und Muskelbewegungen sowie die Herzaktivität gemessen und ein Schlafprofil erstellt. Danach erhalten Sie eine detaillierte Diagnose und legen mit Ihrem Arzt die für Sie geeignete Behandlungsmethode fest.
CPAP-Therapie
Wirkungsvolle Therapie
Die CPAP-Therapie ist weltweit die erfolgreichste und am besten erforschte Methode zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe. CPAP steht für "Continuous Positive Airway Pressure" bzw. kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck. Bei der CPAP-Therapie wird Luft mit geringem Überdruck sanft über eine Atemmaske zugeführt. Dieser Luftstrom wirkt wie eine Schiene und hält die Atemwege offen. Dadurch wird das Kollabieren der Rachenmuskulatur während des Schlafes verhindert. Eine unbehinderte Atmung ist wieder möglich.
Betroffene können wieder ungehindert atmen und der Schlaf wird wieder erholsam. Es sind keine Medikamente und auch keine Operationen erforderlich. Die konsequente Anwendung der CPAP-Therapie während des Schlafes schafft die Voraussetzung für eine enorme Steigerung der Lebensqualität.
Behandlungserfolge mit der CPAP-Therapie
- Man ist wieder ausgeschlafen und erholt
- Abnahme bzw. Verschwinden der Tagesmüdigkeit
- Gesteigerte Energie und Aufmerksamkeit
- Bessere Konzentration und Leistungsfähigkeit
- Blutdrucksenkung
- Geringeres Risiko eines Schlaganfalls / Herzinfarktes
- Dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität
- Geringeres Risiko von Verkehrsunfällen