Über COPD

Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (kurz COPD) kommt es zur dauerhaften Verengung und Entzündung der Atemwege, was in weiterer Folge Atembeschwerden und Atemnot verursacht. In Österreich sind ca. 400.000 Menschen betroffen, aber bei nur 20% von ihnen ist COPD auch diagnostiziert.

Was ist COPD?

COPD ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die in Form einer chronisch obstruktiven Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem auftritt. Bei einer chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet und es kommt zu einer vermehrten Schleimbildung und Husten. Durch die dauerhafte Verengung kann die Luft nicht vollständig aus der Lunge ausgeatmet werden, was zu Atembeschwerden führt.

Bei einem Lungenemphysem kommt es zu einer Entzündung und Überblähung der Alveolen (Lungenbläschen). Die Luft kann nicht mehr richtig ausgeatmet werden und sammelt sich in den geschädigten Lungenbläschen. Durch die zusätzliche Anstrengung beim Atmen entsteht ein Gefühl von Atemnot. COPD kann sich immer wieder plötzlich akut verschlechtern – dann spricht man von einer COPD-Exazerbation.  

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Illustration Erklärung was ist COPD

Ursachen

  • Mann raucht Zigarette

    Aktiv oder Passiv-Rauchen

    die häufigste Ursache

  • Fabrik mit giftigen Dämpfen

    Schadstoffe in der Luft

    wie Luftverschmutzung oder Staub

  • Illustration Lunge

    Genetisch bedingt

    in seltenen Fällen

  • 3 häufigste

    Todesursache weltweit

  • 25 %

    der über 40 Jährigen in Österreich betroffen

  • 80 %

    der Betroffenen nicht diagnostiziert

  • 90 %

    der COPD Patienten sind Raucher

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Mann mittleren Alters hustet in seine Faust

Symptome

Die drei Hauptsymptome sind Atemnot, Husten und Auswurf (AHA-Symptome). Atemnot tritt anfänglich nur bei körperlicher Belastung auf – bei Fortschreiten der Krankheit dann auch im Ruhezustand. Weitere mögliche Symptome sind Geräusche beim Ausatmen und ein Engegefühl in der Brust.

Oft nehmen Betroffene die Symptome anfänglich nicht ernst, die Entzündung der Atemwege schreitet aber stetig fort. Daher ist die frühzeitige Diagnose und Therapie besonders wichtig, um das Fortschreiten von COPD zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten.

Stadien

COPD wird in 4 Stadien eingeteilt. Je höher das Stadium, desto stärker ist die Lungenfunktion eingeschränkt und desto häufiger treten Symptome und Exazerbationen auf.

  • Ehepaar sitzt vor Laptop und recherchiert und sieht besorgt aus

    Stadium I - milde COPD

    Leichte Symptome, die meist nicht wahrgenommen werden. Deshalb wird Stadium I oft nicht diagnostiziert. Die Lungenfunktion weicht max. 20% vom Sollwert ab.

  • Mann in der Natur, hält sich die Hand vor den Mund und hustet

    Stadium II - mittelschwere COPD

    Symptome sind stärker ausgeprägt, können aber auch komplett fehlen. Die Lungenfunktion beträgt 50 - 79% des Sollwerts. Bei Belastung kann Atemnot auftreten. 

  • Mann spricht in Krankenhaus mit Pflegerin während Lungenfunktionstest

    Stadium III - schwere COPD

    Die Lungenfunktion liegt unter 50% des Sollwertes. Die Symptome sind verstärkt spürbar und Betroffene kommen schon bei geringer Anstrengung in Atemnot.

  • Mann mit Sauerstoffbrille blickt traurig Richtung Wand

    Stadium IV – sehr schwere COPD

    Die Lungenfunktion weicht um mehr als 70% vom Sollwert ab. Es kommt zu einer chronischen Unterversorgung mit Sauerstoff und schwerer Atemnot.

Diagnose

Eine frühzeitige Diagnose von COPD ist besonders wichtig, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Bei andauerndem Husten mit Auswurf sollte ein Lungenfacharzt aufgesucht werden.

Nach einem ausführlichen Gespräch wird die Lungenfunktion völlig schmerzlos mittels Spirometrie gemessen. Gegebenenfalls werden weitere Tests durchgeführt, um das Ausmaß der COPD einzuschätzen, andere Lungenkrankheiten auszuschließen oder mögliche Begleiterkrankungen festzustellen. Wurden alle Untersuchungen durchgeführt, wird ein geeigneter Therapieplan erstellt.

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Ärztin erklärt Patientin mittels Plakat was COPD ist
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Betreuerin erklärt Patientin zuhause einen Sauerstoffkonzentrator

Therapie

COPD ist zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. Wichtig ist, regelmäßig den Arzt aufzusuchen und sich an den Behandlungsplan zu halten. Je nach Schweregrad der COPD werden eine Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) begonnen oder verschiedene Medikamente verordnet.

Bei der LTOT wird ein Sauerstoffkonzentrator verordnet, der mindestens 16 Stunden getragen werden sollte. Der Konzentrator hilft dabei, Kurzatmigkeit zu reduzieren, sodass Patienten länger und besser Sport treiben können, entspannter schlafen und sich insgesamt wohler fühlen. Die Lebensqualität und –erwartung wird gesteigert und Folgeerkrankungen wie Lungenhochdruck gemildert.

Wie Sie die Therapie unterstützen können

Mit einer regelmäßigen Behandlung und einem gesunden Lebensstil können Sie die Symptome von COPD in den Griff bekommen, das Fortschreiten verzögern und ein aktives Leben genießen.

  • Mann sitzt mit Zigarette in der Hand

    Mit dem Rauchen aufhören und Passivrauchen meiden

    Durch den Rauchstopp stabilisiert sich die Lungenfunktion. Husten und Auswurf bessern sich.

  • Frau steht mit ausgestreckten Armen und mit zwei Hanteln in der Hand und lächelt

    Körperlich betätigen und Atemtraining praktizieren

    Atemnot kann bekämpft und Ausdauer und Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Eine Physiotherapie könnte dabei helfen.

  • Mann in der Natur, hält sich die Hand vor den Mund und hustet

    Effektives Abhusten lernen & Atemtechniken anwenden

    Eine optimale Atmung beugt Infektionen der Atemwege vor, nimmt das Angstgefühl bei Atemnot und steigert die Leistungsfähigkeit.

  • Ehepaar sitzt zuhause mit Tassen in der Hand und lächelt sich an

    Auf ausgewogene Ernährung und ein gesundes Gewicht achten

    Eine ausgewogene Ernährung verbessert die Atmung. Die Belastbarkeit wird gesteigert und die Atemnot reduziert.

  • Ehepaar steht in Gewächshaus bei violetten Blumen und schaut diese an

    Medikamente einnehmen und Exazerbation vermeiden

    Nehmen Sie Ihre Medikamente ein. Vermeiden Sie Faktoren, die Schübe auslösen und halten Sie einen Maßnahmenplan parat.

  • Ärztin geht mit Patienten Gang im Krankenhaus entlang und spricht mit ihr über die Therapie

    Regelmäßig den Arzt aufsuchen, um die Therapie zu besprechen

    Auch wenn Sie sich gut fühlen, suchen Sie Ihren Arzt auf, insbesondere bei Fragen bezüglich Ihres Gesundheitszustands.

Häufige Fragen

Unbedingt!

Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass es sich nicht mehr lohnt mit dem Rauchen aufzuhören, wenn man bereits COPD hat. Fakt ist: Der Rauchverzicht gehört zu den wichtigsten Maßnahmen. Wer das Rauchen aufgibt, verlangsamt das Fortschreiten von COPD.

Für COPD Patienten kann es sich so anfühlen, als ob sportliche Betätigung unmöglich wäre und sie haben Angst, dadurch außer Atem zu geraten. Tatsächlich kann regelmäßige Bewegung aber bei der Bewältigung von Symptomen helfen.

Bewegung kräftigt Muskeln, Herz und Blutgefäße, was dazu führt, dass weniger Sauerstoff erforderlich ist, um Ihre täglichen Aufgaben zu erledigen, und die Belastung der Lunge gesenkt wird. Mit Sport können Sie außerdem Ihre Atmung mit Ihren Bewegungen koordinieren. Dies hilft gegen Kurzatmigkeit und senkt Ihren Energieaufwand. Letzten Endes können Sie so ein aktiveres Leben führen. Am besten besprechen Sie Ihr Übungsprogramm vorab mit Ihrem Arzt.

Gängige Atemübungen sind die "Lippenbremse" oder die "Bauchatmung". Bei der „Lippenbremse“ halten Sie die Lippen bei der Ausatmung fast geschlossen, ähnlich wie beim Auspusten einer Kerze. Dadurch ist ein höherer Druck beim Ausatmen erforderlich, die Atemwege bleiben ein wenig länger offen und mehr Luft gelangt in Ihre Lungen. Die Lippenbremse können Sie bei allen Aktivitäten einsetzen, bei denen Sie sich kurzatmig fühlen. Bei der "Bauchatmung" atmen Sie mit dem Zwerchfell. Das hilft Ihnen dabei Atmung und Bewegung abzustimmen und ein Gefühl der Atemnot zu verringern.

Zusätzlich gibt es auch Atemmuskeltrainer, mit denen Sie die Ein- und Ausatemmuskeln trainieren können. Diese helfen dabei:

  • die Atemmuskulatur dauerhaft zu stärken
  • die Funktion der gesamten Atemwege zu verbessern
  • effektive Atemmuster und besseren Gasaustausch zu fördern
  • die Sekretmobilisation zu verbessern

Zu den Atemmuskeltrainern

Ihr Physiotherapeut kann Ihnen weitere hilfreiche Übungen zeigen. Sprechen Sie vor Trainingsbeginn aber unbedingt mit Ihrem Facharzt.

Bei einer Lungenrehabilitation wird ein Programm aus sportlicher Betätigung, Übungen und Betreuung zusammengestellt. In einem derartigen Programm lernen Sie in der Regel, welche Atem- und Entspannungstechniken es gibt und wie Sie diese anwenden können, wie und wann Sie Ihre Medikamente einnehmen sollen, wie Sie mit einer zusätzlichen Sauerstoffversorgung umgehen und was zu einer gesunden Ernährung dazu gehört. Sie erhalten Reise- und Gesundheitstipps und erfahren wie Sie Schübe erkennen und vermeiden. 

Die Lungenrehabilitation bietet Ihnen außerdem die Gelegenheit, andere COPD-Patienten zu treffen, Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig aufzubauen und daraus mehr Motivation zu schöpfen. Sie kann dabei helfen ein aktiveres Leben mit COPD zu führen und Ihre Kondition und Mobilität zu steigern.

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